Zwei drei Kilometer voneinander entfernte Nachbardörfer schreiben sich eines auf ihre Fahnen: Breitensport. Bergtheim und Oberpleichfeld konkurrieren einerseits in der Herrenmannschaft, aber kooperieren andererseits im Jugendbereich. Ein Blick auf beide Traditionsvereine lohnt. Mit einem kleinen Augenzwinkern stellen wir insbesondere die Fußballabteilungen in einem kleinen Wettstreit ins Rampenlicht. Wer hat die Nase vorne? Wo sind die Klubs gut aufgestellt, wo gibt es Verbesserungspotenzial? Lasst die Spiele beginnen.

Platzbeschaffenheit

Foto-Aufnahmen im Sommer brachten es ans Tageslicht. Die anhaltende Trockenheit verlangte den Rasenplätzen und den Platzpflegern alles ab. Doch eines vorab: Die Vereine Bergtheim und Oberpleichfeld profitieren von einigen fleißigen Greenkeepern. Aus diesem Grund befanden sich die Plätze sogar in der Risikozeit in überdurchschnittlich guten Zuständen. Zumindest die A-Plätze. Der Oberpleichfelder Nebenplatz glich beinahe einer Wüstenlandschaft. Dafür bekam das Hauptgeläuf jede Menge Pflege und Zuneigung. Natürlich war an ein saftiges Grün bei den Temperaturen nicht zu denken, aber der Platz lag bis auf einige „Hexenkreise“ sehr gut da. Leicht die Nase hatten beide Plätze beim SV Bergtheim vorne. Auch hier widmeten sich die Greenkeeper etwas mehr dem Hauptplatz, aber im Vergleich bekommen beide Spielorte jeweils eine bessere Notenstufe als die des SV Oberpleichfeld – Punkt für SV Bergtheim.

Sportplatz-Eingang des SV Bergtheim (oben)


Platzauswahl

Experte Rudi Söder verwies schon vermehrt auf die Wichtigkeit der Ganzjahres-Pflege von Fußballplätzen. Die Idealvorstellung sieht Erholungszeiten der Geläufe -auch im Sommer- vor. Aus Sicht des Spielbetriebs lassen sich derartige „Ausfallzeiten“ nicht immer umsetzen. Wohl dem, der einige Ausweichplätze zur Verfügung hat. Es liegt in der Natur der Sache, dass Spielgemeinschaften aus mehreren Vereinen und als Folge aus mehreren Fußballfeldern bestehen. Aus der Oberpleichfelder Perspektive stehen neben den zwei hauseigenen (ein dritter kann als Trainingsplatz genutzt werden) weitere vier Rasenfelder zur Verfügung. Denn der Spielgemeinschaft gehören noch die DJK Dipbach und der TSV Prosselsheim an. Der SV Bergtheim ist im Herrenbereich sicherlich aus guten Gründen autark. Dadurch müssen sie allerdings auch mit zwei Rasenplätzen über die Runden kommen. Nach den Worten von Profi Rudi Söder hätte Oberpleichfeld durch die größere Anzahl von Plätzen bei der Sportplatzpflege mehr Möglichkeiten – Punkt für SV Oberpleichfeld.

Sportliche Situation

Pikanterweise spielen die Aushängeschilder beider Klubs in derselben Liga, der Kreisklasse 1 Würzburg. Hier sprechen der Tabellenstand und der direkte Vergleich zum aktuellen Zeitpunkt eindeutig für den SV Bergtheim. Vor wenigen Wochen gewann Bergtheim das direkte Duell klar und deutlich mit 4:1. Der Kräfteunterschied spiegelt sich auch in der Tabelle wider. Oberpleichfeld belegt mit seiner Kombi-Elf derzeit den siebten Rang. Bergtheim steht nach sieben Siegen und einem Unentschieden auf dem dritten Platz, könnte aber mit einem Sieg im Nachholspiel die Tabellenführung übernehmen. Etwas umgekehrte Vorzeichen sind beim Blick auf die jeweiligen Zweiten Mannschaften gegeben. Hier spielt Oberpleichfeld zusammen mit der Spielgemeinschaft eine Liga höher als die Bergtheimer-Reserve. Sie befinden sich in aussichtsreicher Position auf dem dritten Rang. SV Bergtheim 2 belegt in der untersten deutschen Spielklasse den fünften Platz. Fazit: Je ein Punkt für beide.

Sportplatzgelände

Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten. Ähnlich fällt der Vergleich in dieser Kategorie aus. Beim SV Bergtheim ist ein Wirt in Amt und Würden, Oberpleichfeld wickelt den Sportheim-Ausschank in Eigenregie ab. Oberpleichfeld modernisierte vor einiger Zeit die Räumlichkeiten. Bergtheim investierte viel in den Umbau seiner  Kabinen, die höchsten Standard erreichten. Beide Vereine sorgen während den Partien von einem Holzhütchen aus für das leibliche Wohl – Je ein Punkt für beide.

Damit endet der Vergleich mit einem Augenzwinkern schiedlich friedlich drei zu drei Unentschieden. Im Sinne des Breitensports sind beide Klubs sehr gut aufgestellt.

Autor Fotos oben: Florian Geiger