Ob unterste deutsche Spielklasse oder 1. Bundesliga – jeder Fußballer liebt einen grünen und weichen Rasen. Hierbei wird den Greenkeepern einiges abverlangt. Ebenso der Technik. Ein Blick in Welt der Profis lohnt. Hierüber kann sich auch manch Amateur eine Scheibe abschneiden. Aber wie kommen die Streifen in das Geläuf? 

Auf den Millimeter genau müssen Profivereine ihre Fußballfelder schneiden. Fahrbare Solarien setzen die Klubs ein, um das satte Grün zu konservieren. Bewässerung und Belüftung spielen eine noch größere Rolle. Nur über die richtige Pflege bleiben die Rasen-Rechtecke dicht und halten darüber allen Strapazen stand. Immerhin muss sich die Grasnarbe spitzen und langen Stollen erwehren. Das gelingt nur, wenn die Grashalme im wahrsten Sinne des Wortes zusammenhalten.

Ein weiteres Geheimrezept für einen optimalen Rasen ist der richtige Saatmix. In der Fachsprache bedeutet dies: 30 Prozent Lolium perenne, 40 Prozent Festuca rubra und 30 Prozent Poa pratensis. Übersetzt heißen die Gräser „Weidelgras“, „Wiesenrispe“ und „Rot-Schwingel“. Jedes beinhaltet besondere Eigenschaften, die in Summe eine strapazierfähige Einheit ergibt.

In großen Stadien herrschen wahre Kunstwerke auf den Fußballfeldern vor. Hier können sich Greenkeeper bei ihrer Arbeit austoben und verschiedene Muster produzieren. Dafür sind die unterschiedlichen Grasarten allerdings nicht verantwortlich. Vielmehr entscheidet die Mährichtung über verschiedenfarbige Sektoren. Die Mäher knicken die übrigen Halme in eine bestimmte Richtung. Geht der Blick in die Mährichtung, wirken sie heller. Dagegen dunkler. Hier können die Platzwarte je nach Belieben Streifen, Kreise oder sonstige geometrische Figuren herstellen. Absolut sinnvoll sind natürlich Streifen, weil sich der Schiedsrichterassistent bei Abseitsentscheidungen daran gut orientieren kann. Für ein Karomuster muss der Mäh-Verantwortliche beispielsweise doppelt schneiden, im Anschluss einmal längs und einmal quer. Allerdings sind der Kreativität Grenzen gesetzt. So schreibt die DFL den Profivereinen vor, dass alle Muster parallel zu den Torlinien verlaufen müssen. Damit soll ein ähnliches Bild gewährleistet werden und die Veranstaltung nicht zu einer Zirkusnummer verkommen.

Bei der Schnitthöhe gibt es einen Kompromiss. 30 bis 40 Millimeter wären nach Meinung der Platzwarte aus pflanzlicher Sicht sinnvoll. Hier würde beispielsweise eine Austrocknung gehemmt werden. Die Kicker würden allerdings am Liebsten bei 20 Millimeter auf Torejagd gehen. Je kürzer der Untergrund, desto besser rollt der Ball. Um beiden Lagern einigermaßen gerecht zu werden, schreibt die DFL den Vereinen eine Höhe zwischen 25 und 28 Millimetern vor. Daran haben sich auch die Freiburger zu halten. Der Erstliga-Klub aus dem Breisgau verblüfft allerdings mit zwei Sondergenehmigungen. Erstens ist der Platz drei Meter kürzer als die Richtlinie. Zweitens besteht von Tor zu Tor eine Schieflage von etwa einem Meter. Dies ist auf das gebirgige Umland zurückzuführen und könne ohne größeren Aufwand nicht repariert werden.

Foto oben: Florian Geiger