Fussballrasen erfordert jede Menge Pflegeaufwand. Gerade bei Amateurvereinen werden die Dienste der ehrenamtlichen Helfer meist unterschätzt oder nicht wertgeschätzt. Zu einer regelmäßigen Aufgabe gehören zweifelsohne die Mäharbeiten. Doch auch dieser Tätigkeit lassen Außenstehende oftmals nicht den richtigen Stellenwert zukommen. Denn die reine Kürzung von Gräsern wird dem Job nicht gerecht. Im Folgenden nehmen wir den Bereich etwas näher unter die Lupe.

Jedem Kind ist klar: In den Wintermonaten legt das Rasenwachstum eine Ruhepause ein. Dadurch erhält auch der Rasenmäher seine wohlverdiente Auszeit. Doch wie schaut die Benutzung während der Wachstumsphase aus? Regelmäßiges Mähen während der Vegitationsperiode hat nicht nur die Kürzung der Grashälme zum Ziel. Die Stutzung fördert ebenso die Dichte des Rasens und vermacht den Rasengräsern neue Seitentriebe und Ausläufer, die sogenannten Stolonen. Nicht schnittverträgliche Unkräuter werden in ihre Schranken verwiesen.

Regelmäßiges Mähen fördert die Scherffestigkeit an der Oberfläche. Das ist insbesondere für einen Fußballplatz von großer Bedeutung. Durch die Stollenschuhe und dem dauerhaften Stress der Akteure benötigt der Rasen eine gesunde Widerspenstigkeit.

Welche Rolle spielen die Schnittmesser des Rasenmähers? Eine große. Die Schnittmesser sind für ein klares und sauberes Schnittbild verantwortlich. Das Wundbild kann von den Pflanzen schnell geschlossen werden. Anders gestaltet sich das Bild bei zu stumpfen Messern. Die fransigen Pflanzen werden hohem Stress ausgesetzt. Hier sollte nicht an der falschen Stelle gespart werden. Qualitativ bessere Rasenmäher mit schneller rotierenden Messern sorgen für einen guten Schnitt. Dadurch verringert sich der Nachbesserungsaufwand. Dennoch bleibt bei allen Mähern eine turnusmäßige Wartung nicht erspart. Entweder müssen die Messer geschärft oder ausgetauscht werden.

Die Schnitthöhe sollte kein Zufallsprodukt sein. Vielmehr lässt sich durch falsche Handhabung viel kaputtmachen. Die sogenannte „Drittelregel“ sollte eingehalten werden. Sie besagt, dass nur ein Drittel des Aufwuchses entfernt wird. Wenn zu viel entfernt wird, gewinnen unerwünschte Gräser die Oberhand und verdrängen die „guten“.

Bei der Wahl eines Mähsystems lassen sich zwei Varianten unterscheiden: Spindelmäher und Sichelmäher. Der erstgenannte verspricht höchste Schnittqualität, insbesondere für Tiefschnitt. Der Sichelmäher ist der Profi für eine hohe Flächenleistung. Eine Sense ersetzt er nicht, aber ein hoher Aufwuchs stellt ihn vor keine Probleme. Durch ein Mulch-Mähdeck zerkleinert er das Schnittgut und kann auch dieses verarbeiten.

Früher mussten die Greenkeeper mühsam mit Handrasenmäher die großen Fußballfelder beackern. Das gehört mittlerweile sogar bei den Amateurvereinen der Geschichte an. Vielmehr erleichtern Aufsitzrasenmäher den Nutzern deutlich die Arbeit. Als Besonderheit lassen sich immer wieder Profivereine etwas einfallen. Sie integrieren Muster in den Rasen. Diese werden beispielsweise durch Spindelmäher mit glatter Antriebsrolle erzeugt. Sie drücken durch eine Glattwalze die Gräser in eine bestimmte Richtung. In der Vogelperspektive schaut der Beobachter mehr in die Grasnarbe und der Rasen wirkt dunkler.

Bild oben: J.u.R.Söder GbR (Sportplatzprofi)