Auf dem grünen Rasen spielen sowohl Fußballprofis als auch Amateure. Das vereint beide Sportgruppen. Anders schaut die Geschichte bei der Herstellung des Untergrundes aus. Hier sollte ausschließlich der Profi Hand anlegen. Bei der Auswahl sollte der Auftraggeber nach Rücksprache mit dem Experten freilich die letzte Entscheidungsgewalt haben. Denn die Vereine müssen Pflegeaufwand sowie Anschaffungs- und Unterhaltungskosten unter einen Hut bekommen. Zusätzlich spielen Qualität und Nutzungsdauer für die Klubs eine große Rolle. Einen Vergleich dieser Rubriken liefert der folgende Artikel.

Anschaffungskosten

Kunstrasen: Natürlich gibt es große Qualitätsunterschiede. Beispielsweise gibt es Varianten, die mehr oder weniger nur grün ausschauen. Diese sind zwar billig, allerdings eher für Balkone als für Fußballplätze geeignet. Grundsätzlich gilt: Kunstrasen ist wesentlich teurer als Naturrasen. Nicht ausschließlich das Material an sich. Es kommt die Vorbereitung des Untergrunds hinzu. Im Durchschnitt kostet die Anschaffung eines Kunstrasens derzeit etwa 350.000 Euro.

Naturrasen: Bei durchschnittlich 200.000 Euro beläuft sich die Grundinvestition. Ein Argument, das für viele Vereine trotz öffentlicher Mittel sticht. Denn der schnöde Mammon ist vor allem bei gemeinnützigen Vereinen ein wichtiger Gesichtspunkt.

Unterhaltungskosten und Pflegeaufwand

Kunstrasen: Ausschließlich auf die Anschaffungskosten zu schauen, würde einer objektiven Beurteilung der Ausgaben nicht gerecht werden. Fachliteratur geht beim künstlichen Rasen von 5.000 Euro bis 8.000 Euro Jahreskosten aus. Die Pflege beschränkt sich auf Entfernung von Laub und Auffüllung von Granulat. Je nach Modell kann auch das Auftragen von Sand und anschließendes Striegeln von Nöten sein. Es ist also durchaus ein gewisser Pflegeaufwand unumgänglich.

Naturrasen: Selbstverständlich belaufen sich die Unterhaltungskosten beim natürlichen Untergrund offiziell auf ein Vielfaches im Vergleich zum Kunstrasen. Etwa 20.000 Euro ist die Expertise von Profis. Allerdings wird die Rechnung dabei ohne den Wirt gemacht. Denn die Kostenfaktoren setzen sich aus regelmäßigem Mähen, Nachsaat und weiteren Pflegebehandlungen wie vertikutieren oder aerifizieren zusammen. In vielen Vereinen treten ehrenamtliche Helfer stark auf die Kostenbremse. Damit hinken die Vergleiche womöglich etwas.

Qualität und Nutzungsdauer

Kunstrasen: Von Generation zu Generation verbesserte sich die Qualität. Mittlerweile fallen stürzende Fußballer sogar recht weich. Im Vergleich zur natürlichen Variante kann das künstliche Geläuf allerdings keinen Pluspunkt sammeln. Bei der Nutzungsdauer jedoch schon. Weitgehende Wetterunabhängigkeit erlaubt eine beinahe ganzjährige Benutzung. Doch Vorsicht! Die Haltbarkeit liegt nur bei etwa zwölf Jahren.

Naturrasen: „Selbst die Kühe auf der Viehweide würden sich beschweren.“ So kritisierte 2012 der damalige Mainzer Manager Christian Heidel die Qualität des Augsburger Fußballplatzes. Daran ist zu erkennen, dass ein Naturrasen nicht zwangsläufig den Ansprüchen der Kicker genügt. Bei Beachtung der Ratschläge des Profis gehören derartige Fälle der Seltenheit an. Zudem steht der Experte nicht nur mit Rat, sondern auch mit Tat zur Seite. Einem guten Fußballplatz mit natürlichem Grün kann kein Kunstrasenbelag das Wasser reichen. Zudem dient ein derartiger Platz als Sauerstofflieferant. Er produziert Sauerstoff für 120 Menschen und absorbiert bzw. bindet Staub.

Resumée: Gefühlte achtzig Prozent der Plätze von Amateurvereinen bestehen immer noch aus Naturrasen. Es ist nicht davon auszugehen, dass sich diese Taktik grundlegend ändert. Der Kostenfaktor und der bei Fußballern beliebte Untergrund sprechen eine deutliche Sprache. Zudem halten sich die Ausfallzeiten in unseren Breitengraden im Rahmen. Als Alternative gönnt sich der eine oder andere Klub jedoch einen künstlichen Platz.