Bei Amateurvereinen suchen ihn Fußballliebhaber im Frühling vergebens: Den saftig-grünen Rasen. Nicht nur die Spieler, auch die Plätze hatten verdiente Winterpause. Die kalte Jahreszeit ist für den Rasen natürlich nicht die „beliebteste“. Deshalb bedarf es im Frühling besondere Wohlfühlbehandlungen. Welche Arbeiten sind elementar, um möglichst schnell einen „Fußballteppich“ wiederherzustellen? 

Warum mit der Rasenpflege bis zum Frühjahr warten? Im Normalfall verabschiedete sich Väterchen Frost und der Untergrund lechzt nach „Luft“. Die kalte Jahreszeit hinterließ ihre Spuren. Grau-braune Verfärbungen könnten ein Zeichen für Schneeschimmel sein. Zumeist sorgte dauerhafte Feuchtigkeit für „Atemnot“ beim Rasen. Hier ist akuter Handlungsbedarf. Als Vorbereitung macht ein Schnitt Sinn, um alle Grashalme auf dasselbe Niveau zu bringen. Durch den Wachstums-Stopp ab Herbst könnte ein Mähdurchgang unter Umständen auch eingespart werden. Auf alle Fälle sollten Halme nicht zu kurz abgeschnitten werden.

Um dem strapazierten Boden Luft zuzuführen, ist im nächsten Schritt das Vertikutieren erforderlich. Hierbei wird der Untergrund aufgeritzt und belüftet. Der ideale Zeitpunkt ist vor einer Regenperiode, denn der Rasen muss die Chance haben, nach dem Vertikutieren schnell nachzuwachsen. Wasser ist nun mal ein existentielles Element, welches die Grashalme zu ihrer Entwicklung benötigen. Ebenso sollte es vor der Behandlung nicht mehr zu kalt sein oder sogar Frost geben. Der erste wärmere Abschnitt im Frühjahr ist optimal.

Die Grundlagen sind durch das Vertikutieren geschaffen, allerdings wirkt erst eine Aufbaudüngung wie eine Frischekur. Die enthaltenen Nährstoffe verleihen dem Rasen die nötigen Kräfte wie Spinat Popeye. Mineralischer Langzeitdünger wird von den geschwächten Graswurzeln am besten aufgenommen. Düngen wird eine noch wichtigere Bedeutung als Vertikutieren beigemessen. Es kann auch als erste Pflegemaßnahme im Frühjahr durchgeführt werden. Der „Patient Rasen“ ist nach dem Düngen schnell auf dem Weg der Besserung und bekommt einen wahren Impuls zur schnellen Regeneration. Moosbehaftete Stellen können ein Ergebnis von Nährstoffmangel sein. Auch hier wirkt die Zuführung von Dünger oftmals Wunder. Für den Düngungsvorgang gibt es einige sinnvolle Spielregeln. Wichtig ist, dass die Nährstoffe gleichmäßig und keinesfalls zu überdosiert verteilt werden. Zu gut gemeinte Mengen könnten insbesondere bei zu viel Trockenheit das Gegenteil bewirken. Der Rasen würde in Gefahr laufen, zu „verbrennen“.

Wenn mit den obigen Maßnahmen die Basis geschafft wurde, dann bleibt Platz und Raum für den Feinschliff. Rasenlöcher und braune Stellen können mit Grassamen zielführend bearbeitet werden. Insbesondere nach dem Vertikutieren und Düngen macht das Sinn. Die Profis raten allerdings zu permanent milden Bodentemperaturen. Als Richtwert geben sie acht Grad Celsius aus. Natürlich benötigen vor allem diese kritischen Stellen ebenfalls genügend Wasser. Bei Trockenheit also in Form von Bewässerung eine Spezialbehandlung. Ideal ist ein besonderer Schutz, damit die neuen Flächen gut nachwachsen können.

Foto oben: Florian Geiger