Die Wintervorbereitung liegt bereits hinter den Profiklubs. Die Amateurvereine erwartet das noch, da die Runde für die meisten Teams erst im März weitergeht. Viele Mannschaften der 1. Bundesliga suchten im Süden verbesserte Wetterbedingungen. Allerdings gibt es verschiedene Ansichten und für Amateure ist eine „Flucht“ in andere Länder sowieso kein Thema. Wo lauern bei der kalten Witterung die Gefahren? 

Natürlich finden Profiklubs nicht zuletzt durch Rasenheizung & Co. andere Trainingsmöglichkeiten vor. Dennoch zieht es viel Truppen im Winter in südlichen Gefilden. Die TSG Hoffenheim und Hertha BSC Berlin favorisieren beispielsweise keine „Auswanderung“. Pal Dardai, Trainer des Hauptstadt-Klubs, sind der Zeitverlust und die Reisestrapazen es nicht wert. Aber worin besteht überhaupt das Risiko in der kalten Jahreszeit?

Mit zwei völlig unterschiedlichen Gefahren warten Schnee, Eis & Co. in der Wintervorbereitung auf. Einerseits steht bisweilen die Gesundheit der Akteure auf dem Spiel. Andererseits kann der Zustand des Untergrundes nachhaltig unter der Belastung leiden. In diesem Artikel nehmen wir vor allem die Gesundheit der Spielfelder unter die Lupe.

Häufig weichen vor allem Amateurmannschaften in der frostigen Jahreszeit auf Kunstrasenfelder aus. Natürlich sind diese widerspenstiger und unter normalen Umständen bespielbar. Allerdings sind diese Geläufe keine Blankoversicherung. Eine gefrorene Schneedecke wirkt unter bestimmten Bedingungen wie Gift auf die Kunstrasenfasern. Sonneneinstrahlung verursacht am Tag Tauwasser unter der Schneedecke. Dieses gefriert allerdings wieder. Hierdurch verfestigt sich die Schneeschicht und verbindet sich mit den Kunstfasern. Die logische Folge sind Schäden des Belages. Wie auch auf Naturrasen treten Spieler die Schneeschicht fest. Das führt zu einer weiteren Verkrustung der Eisschicht. Die Erholungszeit verzögert sich hiermit umso mehr.

Die Verdichtung der Schneeschicht erhöht beim Naturrasen das Risiko, dass die Gräser ersticken. Für das Auge ist das oftmals durch eine schwarze Färbung erkennbar. Wenn sich Pflanzen nicht mehr selbständig erholen können, dann bleiben diese geschädigten Stellen auch im Frühjahr kahl. Eine grundlegende Sanierung ist die ungeliebte Folge.

Die Rasentragschicht leidet natürlich auch im wahrsten Sinne des Wortes „unter“ einer Eisschicht. Es kommt zum Luftabschluss für die Rasengräser und damit zum hohen Risiko der Zerstörung. Von der Benutzung bei wechselndem Frost- und Tauwetter ist ebenso abzuraten. Bei diesen Wetterbedingungen entstehen zudem Schäden an den Wurzeln.

Schwierigere Entscheidungen verlangen dem Platzwart Reif und Nässe ab. Möglicherweise kann hier der Trainings- und Spielbetrieb verantwortet werden. Allerdings kommt es zu Bodenverdichtungen und Schäden an der Grasnarbe bleiben nicht aus. Diese sind allerdings nicht zwangsläufig so nachhaltig wie in den oberen Fällen.

Foto oben: Stefan Beck