Bernhard Limbach ist eine dieser guten Seelen im Verein. Die sterben bekanntlich immer mehr aus. Doch auf den Platzwart kann sich der SV Oberpleichfeld verlassen. Der Experte steht dem Verein wortwörtlich mit Rat und Tat zur Seite.Der Praktiker packt an und hat zudem ein breites Fachwissen hinsichtlich „Mäusejagd“ und „Hexenkreise“. Neben den Alltagsaufgaben kennt sich Limbach mit seinem Partner auch mit Spezialgeschichten aus.

Frage: Herr Limbach. Bitte stellen Sie sich kurz vor.

Bernhard Limbach: „Ich bin 59 Jahre alt und wohne in Oberpleichfeld. Im Kernkraftwerk Grafenrheinfeld arbeite ich als Kraftwerkhandwerker. Ich bin verheiratet und bin Vater einer volljährigen Tochter sowie eines erwachsenen Sohnes.“

Seit wann und warum üben Sie die ehrenamtliche Platzwart-Tätigkeit aus?

Bernhard Limbach: „Seit gut acht Jahren haben ich den Job aus der Not heraus übernommen. Natürlich mache ich es vor allem aus Liebe zum Klub. Wenn keiner was macht, dann gibt es auch kein Vereinsleben mehr. Ich bin gerne in der Natur und trainiere auch noch bei den Alten Herren mit. Zudem stamme ich aus einer Landwirtschafts-Familie heraus. Deshalb sind gewisse Vorkenntnisse und Neigungen vorhanden.“

Worin bestehen Ihre Hauptaufgaben?

Bernhard Limbach: „Wir düngen, mähen und streuen die Plätze für die Spiele ab. Aktuell steht die Aufbaudüngung bevor. Am Besten ist es, wenn der Rasen völlig trocken ist. Wir warten den idealen Zeitpunkt dafür ab. Zum Vertikutieren oder Aerifizieren beauftragen wir eine Spezialfirma.“

Wen meinen Sie mit „wir“? Wie schaut ihr Arbeitspensum aus?

Bernhard Limbach: „Wir kümmern uns zu zweit um drei Rasenplätze. Mein Partner heißt Clemens Schmitt und ist 75 Jahre alt. Er kennt sich insbesondere mit der Düngung des Rasens sehr gut aus. Durch die drei Rasenplätze ist immer was zu tun. Nun steht die Wachstum-Saison bevor. Dann ist wieder alle Hände voll zu tun.“

Welche Hilfsmittel benutzen Sie zur Arbeitserleichterung?

Bernhard Limbach: „Wir haben zwei Sitz-Traktoren zum Rasenmähen. Zudem die üblichen Gerätschaften wie Rasensprenger oder Heckenscheren. Ein gewisses technisches Verständnis besitze ich durch meinen Beruf. Das hilft mir oftmals bei Reparaturarbeiten weiter.“

Gibt es Spezialaufgaben neben dem Tagesgeschäft?

Bernhard Limbach: „Die sogenannten ‚Hexenkreise’ entstehen durch diverse Umwelteinflüsse. Es bilden sich Kreise im Rasen. Die Qualität ist an diesen Stellen wie eine Art Pilz sehr ungesund. Wir lösen dieses Problem, indem wir die betroffenen Stellen mit tiefen Zinken auflockern. Im Anschluss geben wir Seifenwasser in das Erdreich. Das wirkt Wunder. Ebenso kommen wir einer Mäuseplage bei, indem wir Wasser in deren Unterbau schütten. Dadurch verlassen die Nager das Erdreich.“

Haben Sie sich auch schon über etwas geärgert?

Bernhard Limbach: “Im Winter ist ein Unbekannter auf dem einen Platz mit seinem Auto gefahren. Offensichtlich hat er absichtlich einen Schaden in Kauf genommen. Der Schneedecke war es zu verdanken, dass sich die Beschädigung in Grenzen hielt. Da kann man natürlich nur die Hände über den Kopf schlagen.”

Vielen Dank für das Interview, Herr Limbach!

 

Autor Bild: Florian Geiger