Am Schönsten entwickelt sich ein Fußballrasen, wenn er nicht benutzt und strapaziert wird. Daraus ergibt sich zwangsläufig ein Interessenskonflikt zwischen Greenkeeper und Fußballer. Platzwarte neigen eher dazu, ihr „Lieblingskind“ zu schützen. Fußballer wollen am Liebsten auch in kritischen Zeiten auf einem grünen Rasen auf Torjagd gehen. Über die gängigsten Wohlfühleinheiten für das Fußballgeläuf berichteten wir schon häufiger. Allerdings können neben den Platzpflegern weitere Personengruppen ihren Teil zum Erhalt beitragen.

Sogar Zuschauer können mit ihrem Verhalten auf den Zustand des Fußballrasens einwirken. Damit sind weniger die Sonderereignisse aus dem Profitum gemeint, wenn „Fans“ bengalische Feuer abschießen und damit einen Teil des Rasens verbrennt.  Müll oder Zigarettenstummel – alles kann zu einer Beschädigung des satten Grüns führen. Aus diesem Grund sollten Zuschauer Verschmutzungen unbedingt vermeiden. Allerdings sollten Vereine für ausreichend Abfalleimer oder Vorkehrungen für Asche sorgen. Fehlende Einrichtungen sind oftmals ein Handicap auf Sportplätzen. Ein „Raucherhüttchen“ entschärft das Risiko der Verunreinigungen noch mehr.

Über die ganzjährigen Pflegemaßnahmen informierte wir schon häufiger. Allerdings können bereits kleine Maßnahmen eine große Wirkung erzielen. Insbesondere sollten minimale Schäden der Grasnarbe nach einem intensiven Spiel unverzüglich behoben werden. Ausgetretene Rasenstücke sollten dem Boden schnell zugeführt und festgetreten werden. In der Regel verwurzeln diese Bereiche wieder schnell. Nicht immer lassen sich kleine Löcher komplett ausschließen. Auch diese noralgischen Stellen benötigen Feinarbeit. Ein Gemisch aus Rasentragschichtmaterial und Grassamen wirkt Wunder. Das Loch löst sich bald in Luft auf. Vor allem in der aktuellen Jahreszeit benötigen Fußballrasen jede Menge Wasser. Viele Platzwarte operieren mit Sprengleranlagen, die durch Wasserschläuche versorgt werden. Hierbei ist das Gewicht der Leitungen nicht zu unterschätzen, denn sie führen der Rasenoberfläche vermeidbare Schäden zu. Deshalb sollten sie nach der Berieselung vom Feld entfernt werden.

Fehler im Trainingsbetrieb erfordern ebenso einen großen Nachbesserungs-Aufwand. Nicht jeder Verein kann auf mehrere Spielfelder zurückgreifen, um beispielsweise den Spielbetrieb von den Übungseinheiten zu trennen. Spätestens mit Beginn des Herbstes sind die Trainingsorte aufgrund fehlender Flutlichtanlagen überschaubar. Umso wichtiger ist eine sinnvolle Benutzung des Fußballplatzes. Spurt-Übungen mit höchster Intensität machen außerhalb des Feldes Sinn. Ebenso eine ständige Verlagerung von Teilbereichen. Die kritischsten Stellen sind die Tor- und Strafräume. Hier kommt es zu sogenannten „Punktbelastungen“. Eine Entkrampfung des Problems erreichen Trainer auch hier durch die Benutzung von mobilen Toren. Diese können im ständigen Wechsel auf dem gesamten Platz positioniert werden. Die Grundregeln für die Benutzung eines Fußballfeldes bei widrigen Witterungen wie Schnee, Frost oder Starkregen bleiben von den geschilderten Tipps unberührt.

Foto oben: Florian Geiger