Manch eine Frau hat mehr im Besitz als die Anzahl ihrer Lebensjahre: Schuhe. Für alle Anlässe, in allen Formen und in allen Farben. Dann noch ein Multiplikator angelegt und fertig ist das Ergebnis. Auf aktive Fußballer treffen zumindest Teilaussagen in Sachen Schuhwerk auch zu. Die Branche der Sportausrüster hat sich im Laufe der letzten Jahrzehnte nämlich auch einiges einfallen lassen. Darunter fallen von „Schnapsidee“ bis „absolut sinnvoll“ viele Rubriken.

In erster Linie denkt die Schuhindustrie bei „Kick-Stiefel“ natürlich an die Funktionalität, Leistungssteigerung und Wohlbefinden des Spielers. Bei falscher Auswahl setzt der Akteur allerdings nicht nur seine Gesundheit, sondern auch das Wohl des Untergrundes aufs Spiel. Jedem ist klar, dass Schraubstollen auf einem Kunstrasen nichts zu suchen haben. Wir berichteten kürzlich aber auch über nasse, vereiste oder tiefe Rasenplätze. Die Grasnarbe von diesen anfälligen Geläufen wird sich bei Schraubstollen nicht immer bedanken. Vielmehr wirken die Stollen wie Werkzeuge, welche die Tragschicht nachhaltig in Mitleidenschaft ziehen können.

Wie im Einleitungstext erwähnt stellen sich auch Fußballer die Frage nach dem Anlass und dem Aussehen. Die Wahl des Schuhwerks sollte sich in erster Linie nach der Funktionalität richten. Es gibt Stollen-, Nocken- und Multinockenschuhe. Das Hauptargument für eine dieser Varianten liefert die Qualität des Untergrundes. Nockenschuhe sind aus Gummi und direkt mit der Sohle verankert, Stollen werden dagegen in die Unterfläche des Schuhs hineingedreht. Grundsätzlich gilt: Je weicher der Boden, desto mehr Sinn machen Stollenschuhe. Über die Länge der „Zapfen“ kann der Spieler feinjustieren. Zusätzlich sei erwähnt: Oftmals ist nicht nur die Länge der Stollen, sondern auch die Entscheidung der Schuh-Art Geschmackssache. Jeder Akteur hat seine eigenen Vorlieben und folgt ein Stück weit seinem Gefühl. Insbesondere Freizeitfußballer fahren mit Nockenschuhe nicht schlecht. Diese Version gilt als der „Allrounder“ unter den Fußballschuhen. Sie bieten auf tiefen, trockenen und sogar Kunstrasenplätzen Tragekomfort. Für Kinder sind Stollenschuhe bis zur einem gewissen Alter ein „no go“. Die Verletzungsgefahr ist mit diesen „kleinen Waffen“ viel höher als mit den Alternativen. Zudem bringen die Nachwuchskicker nicht so viel Gewicht auf die Waage. Dadurch ist die Rutschgefahr selbst bei nassem Boden im Verhältnis zu Erwachsenen wesentlich geringer.

In der Nacht sind alle Katzen grau. So lautet eine bekannt Volksweisheit. Früher galt auch: Am Tag sind alle Fußballschuhe schwarz. Das gehört allerdings schon lange der Vergangenheit an. Warum entwickelt die Schuhindustrie mittlerweile eigentlich fast nur noch Treter in den grellsten Farbtönen?

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