In den heimischen Tierparks dürfen sie nicht fehlen: Schweine. Sie fühlen sich in ihren Schlamm-Bereichen wohl und genießen die Freiluft. Ein ähnliches Vergnügen hatten die grunzenden Tiere wohl auch zuletzt in Würzburg. Allerdings war deren Ausflug auf den Fußballplatz des TV 73 Würzburg nicht gerade im Sinne der Vereinsverantwortlichen. Zwei Mal in kurzem Abstand machten sie den Platz zu ihrem Spielplatz. Und was nun?

„Die Überraschung war groß, als mich unser Sportdirektor Stefan Dotter darüber informierte“, erinnert sich TV-Spielertrainer Leonard Kadrija. Als er sich mit seinen Schützlingen zum Training vor Ort traf traute er trotz Vorwarnung seinen Augen nicht. Der Platz war bis zur Unbespielbarkeit verwüstet. Schweine hatten über Nach ganze Arbeit geleistet.

TV 73 Würzburg verfügt lediglich über einen Fußballplatz. Diesen hegte und pflegte Sportdirektor Stefan Dotter in Zusammenarbeit mit dem Gartenbauamt Würzburg. Aus diesem Grund legten viele fleißige Helfer solidarisch Hand an. Mädchen der hauseigenen Fußballabteilung und die Herren-Kicker machten die Löcher bestmöglich zu. Damit sollte der weiteren Benutzung nichts im Wege stehen. Allerdings machten alle die Rechnung ohne die Schweine. Denn die nahmen den ausgebesserten Platz nur wenige Tage nach der Premiere ein zweites Mal unter die Lupe.

Trainer Leonard Kadrija berichtet über den Zustand nach dem zweiten Angriff: „Es war Hopfen und Malz verloren. In Eigenregie hätten wir das Geläuf nie wieder herstellen können.“ Aus diesem Grund sitzt nun das Gartenbauamt Würzburg mit im Boot. Die Fachleute renovieren den Rasen aus Sicht von Profis. Grundbedingung war die Errichtung eines Elektrozauns, der mittlerweile installiert ist. „Wir versuchten, alle Schwachstellen um den Platz zu beheben. Dadurch soll der Zugang für die Schwein erschwert werden. Eine hundertprozentige Sicherheit gibt es allerdings wohl nicht“, meint der Coach.

Die Bespielbarkeit dürfte über viele Monate kein Thema sein. Aus diesem Grund arbeiten die Vereinsverantwortlichen mit Hochdruck an Lösungen. Die Fläche von der Mittellinie bis zum Sechzehnmeterraum sparten die ungewünschten Gäste aus. Dadurch ist ein schmaler Streifen für Trainingsübungen vorhanden. Mit durchschnittlich 17 Spielern dürfte das allerdings keine Dauerlösung sein. Die Heimspiele fallen komplett ins Wasser. Hier boten umliegende Vereine wie der Bayernligist Würzburger FV oder SV Oberpleichfeld bereits ihre Unterstützung an. Der Coach sichtete bereits Ausweichquartiere, die seiner Meinung nach am meisten Sinn ergeben. Ebenso tauschten Liga-Konkurrenten wie TSV Rottendorf 2 oder TSV Rottenbauer 2 ihr Heimrecht. Diese Unterstützung nahm aktuell etwas Druck von den Notfallplänen der „73er“.

Sportlich hatte der A-Klassist bereits vor einigen Monaten Schwein. Dem Rückzug einer anderen Würzburger Mannschaft war es zu verdanken, dass das Schlusslicht nicht absteigen musste. Dass sie nun ohne übertragenen Sinn wieder Schwein hatten, wünschte sich keiner. Immerhin startete das Team mit drei Siegen sportlich erfolgreich in die noch junge Saison.

 

Autor Bild (oben): Florian Geiger