Die VBG ist die gesetzliche Unfallversicherung für Sportvereine. Natürlich liegt dieser Firma Sicherheit und Verletzungsprophylaxe am Herzen. Der VBG-Sportreport sowie zahlreiche Untersuchungen kommen zu dem Ergebnis, dass jährlich in der 1. Und 2. Bundesliga etwa 25.000 Ausfalltage von Spielern entstehen, die aufgrund von Verletzungen nicht am Trainings- oder Spielbetrieb teilnehmen können. Diese Größenordnung ist immens und führt zu einem großen finanziellen Schaden bei den Profiklubs. Sicherlich hinkt der Vergleich solcher Zahlen mit dem Amateurfußball, dennoch gilt: Wo Fußball gespielt wird, dort gibt es Verletzungen. Vor allem in unteren Klassen lauern oftmals Gefahren, die mit den körperlichen Risiken im Zweikampf nicht direkt etwas am Hut haben.

Bei Verletzungsrisiken im Fußballsport denken die meisten natürlich in erster Linie an Köperkontakt oder schmerzhafte Landungen. Studien belegen, dass die Bodenbeschaffenheit zu fast einem Drittel für Verletzungen verantwortlich ist. Darüber berichteten wir bereits ausgiebig.

Fachleute raten zu einer „Ritualisierung“ vor Wettkampf oder Training. Dazu zählt beispielsweise eine Platzbegehung. Nur so können Spieler das passende Schuhwerk zur Rasenoberfläche wählen. Ebenso dienen Vorkehrungen wie Bandagen etc. an gefährdeten Körperstellen der Verletzungsprophylaxe. Diese gewohnten Vorbereitungen erfüllen automatisch einen weiteren Zweck. Sie schärfen die Sinne für die anstehenden Aufgaben. Eine konzentrierte Vorbereitungsphase wirkt immer leistungsfördernd.

Die Beschaffenheit des Untergrundes steht also in unmittelbarem Zusammenhang mit Verletzungen. Hier gibt es witterungsbedingte Einflüsse, die als „höhere Gewalt“ zu bezeichnen sind. Allerdings liegen wesentliche Rahmenbedingungen im direkten Verantwortungsbereich der Platzwarte. Aus diesem Grund sind sie in Sachen Verletzungsgefahr mit im Boot. Die Schnitthöhe des Rasens sollte etwa 4,00 Millimeter betragen, allerdings keinesfalls unter 3,00 Millimeter. Durch diese Kürze wird das Risiko für „stumpfe Verletzungen“ reduziert. Der Stollenschuh bleibt weniger häufig im Boden stecken. Ähnlich wirkt sich extreme Trockenheit aus. Hier empfehlen Fachleute eine Bewässerung unmittelbar vor dem Wettkampf. Diese sollte allerdings eine halbe Stunde vor dem Anpfiff abgeschlossen sein. Möglicherweise macht eine kurze Dusche in der Halbzeit nochmal Sinn.

Bei Naturrasen lässt sich eine Verletzung der Grasnarbe trotz guter Scherfestigkeit nicht vermeiden. Die entstandenen Löcher sind bei richtiger Behandlung kein Weltuntergang. Um den Schaden zu beseitigen, sollten die Akteure die ausgetretene Erdscholle umgehend wieder einsetzen und festtreten. Dadurch wächst die Stelle normalerweise wieder an. Wenn der Bereich offenbleibt, dann sind erstens aufwendigere Nacharbeiten notwendig. Zweitens bietet diese Gefahrenstelle durch die Unebenheiten Verletzungspotenzial allererster Güte. Auch die Übungsleiter können Platzpflegern unter die Arme greifen. Natürlich sollten Übungen mit extremer Belastung wie Spurts nicht immer an derselben Stellen bzw. außerhalb des Platzes ausgeführt werden. Generell stellt aber jedes Training oder Spiel ein Eingriff für den Rasen dar. Aus diesem Grund ist es ideal, wenn mehrere Plätze vorhanden sind. Hierdurch bekommt jedes Geläuf die notwendigen Ruhepausen. Insbesondere in der heutigen Zeit der vielen Fusionen stehen oftmals mehrere Fußballfelder in verschiedenen Ortschaften zur Verfügung.