Geschäftsführer Rudi Söder leitet nicht nur ein bodenständiges Familienunternehmen. Er beschäftigt sich auch ständig mit Boden. Heute gibt er Einblicke ins Reich der Nährstoffe. Welche Dünger helfen einem erkrankten Rasenplatz wieder auf die Beine? Welche Nährstoffe benötigt ein gesunder Untergrund, um sich seine Vitalität zu erhalten?

Frage: Welche Arten von Nährstoffen gibt es?

Rudi Söder: „Die wichtigsten Nährstoffe sind Stickstoff, Phosphor und Kali. Allerdings gibt es zahlreiche weitere Formen.“

Welche Aufgaben erfüllen Nährstoffe?

„Sie sind für das Wachstum verantwortlich. Ebenso für die Zellteilung und für das Grün.“

Wann ist das Aufbringen von Nährstoffen verboten und ohne Wirkung?

„Bei Schneedecken oder gefrorenem Boden kommt es zu Auswaschungen. Das Erdreich nimmt wenig bis nichts auf. Die Düngeverordnung verbietet derartige Düngungen, da die Gefahr der Grundwasserverunreinigung gegeben ist. Starke Regenfälle sind dagegen kein Versagungsgrund. Denn der Untergrund nimmt die Nährstoffe trotzdem auf.“

Warum sollte bei Düngungen ein Profi ans Werk?

„Der Rasen sollte mit mehreren Überfahrten versorgt werden. Eine ungleichmäßige Düngung führt zu einem fleckigen Ergebnis. Neben dem optischen Misserfolg führen verätzte Stellen zu einem schlechten Ergebnis. Diese Orte entstehen durch eine Überdüngung. Der Boden stirbt an diesen Stellen ab.“

Wie schaut der Düngungs-Kreislauf im Kalenderjahr aus?

„Die stickstoff-basierte Frühjahrs-Düngung regt das Wachstum an. Im Sommer ist eine Aufbau-Düngung fällig. Hier bilden Phosphor und Kali die weiteren Zutaten. Bei der abschließenden Herbst-Düngung steht Calcium im Mittelpunkt. Teilweise ist je nach Beschaffenheit eine vierte Tranche ratsam.“

Organischer oder chemischer Dünger? Worin liegen laut dem Profi die Unterschiede?

„Der organische Dünger wirkt zeitverzögert, aber nachhaltiger. Zudem ist er auf den ersten Blick teuerer. Die Wirkung setzt bei der chemischen Variante schneller ein. Dafür verpufft der Nutzen und damit die Rentabilität eher. Normalerweise werden 200 kg bis 300 kg pro Versorgung am Sportplatz ausgebracht.“

Boden ist nicht gleich Boden. Wie löst der Fachmann die vielfältigen Rasen-Probleme?

„Neben den geschilderten Haupt-Nährstoffen gibt es zahlreiche andere wie Schwefel oder Mangan. Oftmals gibt erst eine Bodenprobe Aufschluss über die Ursache von Schäden. Eine Analyse im Labor bringt die ‚Krankheit’ zum Vorschein. Das richtige ‚Medikament’ in Form der verschiedenen Nährstoff-Arten heilt den Untergrund.“

Danke für das Interview!