Eine Buckelpiste für Skifahrer könnte unter Umständen von Maulwurfhügeln profitieren. Bei einem Fußballplatz sieht die Situation völlig anders aus. Hier sind diese Tiere nicht Willkommen. Die Schäden und Renovierungs-Arbeiten verursachen extreme Kosten. Profi Rudi Söder hat allerdings einen Ratschlag, um sich wirksam vor den Tieren im Erdreich zu schützen. Hat Prophylaxe vor Nacharbeiten die Nase vorne?

Frage: Herr Söder. Gibt es eine typische Zeit für eine Maulwurf-Saison? Wann sind sie besonders aktiv?

Rudi Söder: „Ein spezieller Zeitraum für vermehrtes Aufkommen ist mir nicht bekannt. Allerdings gibt es einige Phasen, an denen sich der Maulwurf wohler fühlt sowie aktiver ist. Den sogenannten Winterschlaf hält er schon ein. Zudem erleichtert ihm feuchter Boden deutlich die Arbeit. Hierdurch gehören sonnige, trockene Sommer nicht zu seinen Hochzeiten. Weiterhin gilt der Maulwurf eher als nachtaktiv. Er bevorzugt, seine Ausgrabungen am späten Nachmittag oder in der Nacht auszuüben.“

Wie schädlich ist eine Maulwurfplage?

„Die Hügel-Bildung verursacht enorme Schäden am Rasen. Der Maulwurf gräbt zwar tief unter der Oberfläche seine Gänge, allerdings ist die Beschädigung der Grasnarbe extrem. Ein Maulwurf kann an einem Tag gut und gerne vierzig Hügel verursachen. Wenn sich dieser einnistet, dann hilft auch die Beseitigung der Erdberge nichts. Oftmals erwartet den Platzwart am nächsten Tag dasselbe Bild.“

Lässt sich Prophylaxe gegen diesen natürlichen Feind betreiben?

„Es gibt die Möglichkeit sogenannter Maulwurfsperren um den Sportplatz herum. Die bestehen aus Schotter oder Kunststoff und werden in etwa 50 Zentimeter Tiefe angebracht. Der Maulwurf gräbt als Folge nur bis zur Sperre und kehrt dann um. Damit bleibt der Fußballplatz verschont. Sollte sich bereits ein Maulwurf auf dem Gelände befinden, dann gestaltet sich die Entfernung als nicht so einfach. Trotzdem vermeidet die Nachrüstung von uns weiteren Einfall.“

Reagieren Maulwürfe auf ungeliebte Duftstoffe?

„Sie haben ein sehr gutes Geruchsorgan. Damit reagieren sie sicherlich auf Gerüche, die sie nicht mögen. Allerdings ist es ein zweischneidiges Schwert. Erstens ist nicht ganz klar, wie schnell sie das Gebiet verlassen. Zweitens ist offen, ob sie den Rückweg antreten. Drittens stehen Maulwürfe unter Naturschutz. Aus diesem Grund muss sich der Platzwart genau überlegen, zu welchen Methoden er greift.“

Gibt es ein System, welches einer Maulwurf-Invasion den Kampf ansagt?

„Ein generelles Rezept gibt es nicht. Es ist ein unheimlich schweres Unterfangen. Teilweise kämpfen Platzwarte über Monate mit den Eindringlingen. Lebendfallen können mit Glück weiterhelfen. Ebenso das Anbringen von Tüchern mit säuerlichen Gerüchen in den Löchern. Aber natürlich sucht sich der Maulwurf meist einen nicht vorhersehbaren Ausweg.“

Warum ist eine Maulwurfplage so ärgerlich?

„Die Hügellandschaft zieht oftmals eine Komplett-Sanierung nach sich, da die dauerhafte Rasenpflege nicht mehr möglich ist. Beispielsweise ziehen die Rasenmäher auf den Erdhügeln den Kürzeren, da ihre Messer verstumpfen. Als Prophylaxe macht eine Maulwurf-Sperre Sinn, die wir nach dem Auffräsen einsetzen. Eine Nachsaat der beschädigten Bereiche kann durchaus einige Tausend Euro kosten.“

Vielen Dank für das Interview!

Bild oben: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Maulwurfsh%C3%BCgel.jpg?uselang=de