„Häuslebesitzer“ profitieren durch viele Anschaffungen erstmal so richtig vom eigenen Zuhause. Die Installation einer Sauna erspart den Gang zur öffentlichen Wellness-Oase oder die passende Grillausrüstung löst in Teilen den Restaurant-Besuch ab. Wie verhält es sich mit der grundstückseigenen Grünfläche? Wenn Kinder sie zum Sportplatz verwandeln? Dann macht eine fachgerechte Mutation zum „Kleinfeld-Fußballrasen“ Sinn. Hinsichtlich Anlage und Pflege läuft Vieles analog den Plätzen in Fußballstadien, aber nicht alles.

Die Strapazen mögen für den Rasen in einem Privatanwesen nicht so hoch wie bei einem Verein sein. Kinder tragen zuhause nicht unbedingt Stollenschuhe, der Belastungsumfang und die Intensität fallen im Normalfall schwächer aus. Nichtsdestotrotz stößt ein Zierrasen womöglich an seine Grenzen. Aus diesem Grund macht es durchaus Sinn, sich mit den Vorzügen eines strapazierfähigeren Fußballrasens zu beschäftigen.

Die Basis ist die Vorbereitung des richtigen Bodens. Hierfür bietet ein Tag ohne Niederschläge zwischen April und Juni den idealen Startschuss. Der vorhandene Boden sollte abgetragen werden. Das funktioniert elegant mit einer Rasenschälmaschine oder manuell durch das Umgraben mit einem Spaten. Ein bis zwei Spatenlängen sollte der Boden verschoben werden. Auf die groben Hark-Arbeiten folgen immens wichtige Detailaufgaben. Alle Wurzeln, Rhizome, Steine und Unkraut sollten entfernt werden.

Dem Boden sollte im Anschluss einige Tage Erholung gegönnt werden, damit er sich setzen kann. Danach steht erneut feinteiliges jäten auf dem Programm und durch rechen erreicht der Hobbygärtner eine ebene Oberfläche. In der Folge werden die passenden Samen ausgesät. Zuvor setzen Profis noch auf eine andere Karte. Durch das Vermischen der oberen Tragschicht mit reifem Kompost und Hornmehl kommt die Saat ideal zur Entfaltung.

Das A & O ist die richtige Selektion des Saatguts. Mischungen gibt es viele, aber ein Fachmann sollte unbedingt zu Rate gezogen werden. Beispielsweise dürfen Futtergräser unter keinen Umständen enthalten sein. Sie wachsen schneller als der eigentliche Rasen und können diesem sogar schaden. Eine grobe Hausnummer schaut folgendermaßen aus: 60 Prozent Wiesenrispengras und 40 Prozent Weidelgras. Die erste Sorte stärkt mit ihren Ausläufern für eine stabile Grasnarbe. Diese muss insbesondere „Blutgrätschen“ standhalten. Das Weidelgras ist verzeiht Schäden relativ schnell und schließt offene Stellen meist selbstständig. Von beiden Gräserarten gibt es viele Sorten, je nach dem Geschmack des Eigenheimbesitzers.

Nach der Anlage des „Mini-Fußballplatzes“ gelten bei der Pflege viele Maßnahmen analog der großen Fußballfelder. Vor allem das richtige Mähverhalten steigert die Erfolgsaussichten nachhaltig. Die Länge der Grashalme sollte mindestens 40 Millimeter betragen. Generell gilt: Lieber häufiger als zu kurz abschneiden. Zu guter Letzt empfehlen wir noch einen Geheimtipp, der Kinder- und Fußballherzen höherschlagen lässt. Einfach mal den Streuwagen vom ortsansässigen Fußballverein ausleihen. Stilechte Begrenzungslinien verwandeln das Rasenstück am Haus schnell in ein kleines Fußballstadion.

Foto oben: Florian Geiger