Er machte sich in der unterfränkischen Region im Fußball in den letzten Jahren als Trainer des TSV Unterpleichfeld einen Namen: Thomas Redelberger. Mit den „Blau-Weißen“ schaffte er den Sprung von der Kreisliga über die Bezirksliga bis in die Landesliga. Aus freien Stücken legte er vor einem Monat sein Amt nieder. Eine Auszeit aus privaten Gründen gab der Familienvater als Begründung zu Protokoll. Der Fußballlehrer kehrt seinem Lieblingshobby jedoch nicht den Rücken. Als Stützpunkttrainer bleibt er im „Geschäft“. Im Interview lässt er die eine oder andere Anekdote Revue passieren.

 Frage: Herr Redelberger. Bitte stellen Sie sich kurz vor.

Thomas Redelberger: „Ich bin 35 Jahre, verheiratet und wohne in Güntersleben. Zudem bin ich Vater eines fast dreijährigen Sohnes. Beruflich bin ich Sozialversicherungsfachwirt sowie Fachkoordinator für Rentenanpassung. Ab dem 01. Juli bin ich beim Deutschen Rentenversicherungs Bund beschäftigt.“

Welche Erfolge feierten Sie als Trainer?

„Der TSV Unterpleichfeld war meine erste Station als hauptverantwortlicher Coach im Herrenbereich. Der zweifache Aufstieg bis in die Landesliga war überragend. Auch, dass wir uns dort etabliert haben und die letzte Saison mit einem hervorragenden dritten Rang abschließen konnten. Zwischenzeitlich holten wir die Bayerische Vizemeisterschaft in der Halle. Dort verloren wir erst im Neunmeterschießen im Finale. Das bleibt ebenso in guter Erinnerung.“

Gibt es für Sie nur Fußball oder auch andere Sportarten?

„Natürlich bin ich in erster Linie Fußballer. Allerdings interessiere ich mich für alle Ballsportarten. In der Jugend holte ich beispielsweise den Stadtmeistertitel im Tischtennis sowie mehrere Kreismeistertitel. Als Fan vom FC Bayern München verfolge ich insbesondere die Spiele des deutschen Rekordmeisters. Allerdings bin ich durchaus für andere Sportarten offen. Nur sollte ein Ball in irgendeiner Form dabei sein.“

Was macht für Sie die Faszination Fußball aus?

„Es ist die Kombination aus Teamsport mit Kameradschaft und Individualismus. Garniert mit verrückten Spielausgängen und Emotionen. Geschichten, die nur König Fußball schreibt. Zuletzt das wichtige „Kroos-Tor“ in der letzten Minute bei der Weltmeisterschaft.“

Auf welche verrückten Ausgänge blicken Sie zurück?

„Als Spieler des ASV Rimpar ist mir der verrückte Aufstieg in die Landesliga im Gedächtnis geblieben. Wir verloren das Relegationsspiel gegen ASV Hollfeld mit 1:2. Ich nahm trotz Bänderriss teil, aber mir fehlte die Fitness. Die gegnerischen Fans sorgten mit 300 Zuschauern für einen sensationellen Rahmen. Wir waren am Boden zerstört, da wir mit 1:2 den Kürzeren zogen. Allerdings wären wir aufgestiegen, wenn Schweinfurt in der Bayernliga geblieben wäre. Die verloren allerdings ihr Abstiegs-Endspiel und stiegen sportlich in die Landesliga ab. Da die SpVgg Bayreuth allerdings keine Lizenz für die Bayernliga bekam, blieb Schweinfurt doch in der Bayernliga. Damit stiegen wir am ‚grünen Tisch‘ in die Landesliga auf. Ein super Erfolg, aber ein etwas komisches Gefühl.“

Gab es auch einen verrückten Spielausgang nach neunzig Minuten?

„Den glücklichsten Punktgewinn meiner Karriere feierte ich auch im Trikot des ASV Rimpar. Wir waren gegen Aschaffenburg-Damm hoffnungslos unterlegen. Nach 46 Minuten stand es 3:0 für die Gäste. Allerdings hätten die gut und gerne am Ende mit7:0 führen müssen. Sie waren bärenstark und hatten Chancen wie am Fließband. Wir versuchten mit einer sehr jungen Truppe bestmöglich dagegenzuhalten. Für mich war die Partie ein Paradebeispiel, dass im Fußball viel möglich ist. Wir erzielten in der 84. Minute das 1:3. Vier Minuten darauf den 2:3-Anschlusstreffer und in der 92. Minuten stellten wir mit dem Ausgleich den Spielverlauf völlig auf den Kopf.“

Rimpar verfügt schon lange über einen Kunstrasen. Wie beurteilen Sie die Qualität im Vergleich zum Naturrasen?

„Früher waren Kunstrasenplätze eine Zumutung. Bei jeder Grätsche rissen sich die Spieler die Haut auf. Hart und rutschig waren die Qualitätsmerkmale. Die neue Generation ist sehr gut bespielbar. Insbesondere vom Herbst bis zum Frühling genießen Vereine mit derartigen Plätzen Wettbewerbsvorteile. Im Sommer bevorzuge ich allerdings den gewohnten Naturrasen. Der Fußball sollte sich nie von einer gepflegten Rasenschicht verabschieden.“

Vielen Dank für das Interview!

Foto (oben): Jürgen Sterzbach