Spätestens ein Blick auf die Kleider der Laubbäume macht es offensichtlich: Der Herbst hat Einzug gehalten. In der Übergangszeit vom Sommer zum Winter hat ein Sport Hochkonjunktur. König Fußball regiert die Welt und strapaziert die Rasenplätze. Natürlich wurden die Fußballfelder genau dafür ins Leben gerufen. Um möglichst lange an ihnen Freude zu haben, sollten Platzwarte einige wichtige Pflegemaßnahmen in der Herbstzeit befolgen.

Auf die immense Bedeutung von Düngemaßnahmen wiesen wir bereits hin. Die Ursachen und Auswirkungen im Jahreszyklus sind völlig unterschiedlich. Natürlich ist neben einem Verzicht auch eine Verwechslung „verboten“. Düngungen, die im Frühjahr zu Wachstum und geschmeidigem Rasen führen, würden die Gräser im Herbst in höchste Gefahr bringen. In dieser Phase benötigt der Rasen keine künstliche Wachstums-Unterstützung, sondern Abwehrkräfte. Es geht um die Vorbereitung auf den Winter mit all seinen klimatischen Einflussfaktoren. „Kalium“ lautet das Zauberwort für die Herbstdüngung. Dieser schützt die Pflanzenzellen vor Frost und Krankheiten. Die Gräser lagern Kraftreserven ein, um im Frühjahr schneller wieder auf dem Damm zu sein. Kein Amateurverein konserviert in den Wintermonaten einen saftigen und grünen Rasen. Bei vorausschauender Pflege im Herbst, haben diese Klubs bei der Wachstumsphase im Frühjahr allerdings die Nase vorne.

Eine kaliumbetonte Herbstdüngung beinhaltet zu einem kleinen Prozentsatz Stickstoff. Dieser regt das Wachstum an, welches sich vor dem Winter negativ auf die Scherfestigkeit auswirkt. Die minimale Stickstoff-Zugabe fördert allerdings nur Kalium-Aufnahmebereitschaft der Gräser und ist somit sinnvoll. Die Qualität des Düngers und seine Mischung spielen durchaus eine Rolle beim Wunsch nach einer optimalen Versorgung. Hier stehen wir mit Rat und Tat gerne zur Seite.

Sowohl Intensität als auch Umfang der Sonneneinstrahlung verringern sich von Tag zu Tag. Trotzdem benötigen Grashalme weiterhin Licht, um gesund leben zu können. Aus diesem Grund macht die Befreiung des Sportplatzes von Laub absolut Sinn und sollte nicht stiefmütterlich behandelt werden. Unter herabgefallenen Blättern bildet sich ein sogenanntes Kleinklima, welches Pilzerkrankungen begünstigt. Dem können Greenkeeper durch Rechenarbeiten entgegenwirken. Oder schon mal an eine sinnvolle Aufwärmübung im Training gedacht? Welche Gruppe befreit ihren Bereich als erste von allen Blättern? Als Hilfsmittel sind nur die Hände zugelassen. Dadurch kommt im wahrsten Sinne des Wortes „Bewegung“ in das „Laub-Problem“.

Als den „letzten Schliff“ bezeichnet der Volksmund die Abschlussarbeiten für ein fertiges Hand- oder Kunstwerk. Das passt zu den Pflegemaßnahmen eines Fußballplatzes wie die Faust aufs Auge. Vor dem natürlichen Wachsstums-Stop kann ein Platzwart nämlich durch falsches Mähen einiges kaputtmachen. Faustregel: Die identische Schnitthöhe des ganzjährigen Mäharbeiten auch beim „finalen Cut“ beibehalten. Zu kurzes oder langes Abschneiden würde sich negativ auf die Entwicklung der Gräser. Hier gilt: Weniger ist mehr.

Foto oben: Florian Geiger