Eine bekannte Floskel aus dem Fußballsport lautet: Mit viel Licht und Schatten. Damit ist gemeint, dass eine Mannschaft eine durchschnittliche Leistung abrief. Positive und negative Aktionen wechselten sich ab. In den kommenden Monaten erfahren die Sportplätze mehr Schatten als Licht. Die Tage werden kürzer und die Sonnenintensität nimmt spürbar ab. Was bedeutet das für das Wachstum des Rasens? Worin liegen die Unterschiede der Stadien im Profibereich zur Amateurebene?
Jedem Schulkind sind die die Grundfaktoren eines gesunden Rasens bekannt: Wasser, Luft, verschiedene Nährstoffe und Licht. Doch Fußballplatz ist nicht gleich Fußballplatz. Die großen Stadien der Profivereine verhindern durch ihren hohen Aufbau der Tribünen Lichteinfall und Windzirkulation. Diese Phänomene sind bei Amateurklubs im Normalfall nicht oder kaum ausgeprägt. Allerdings sollten auch diese insbesondere in den trüben Jahreszeiten auf einiges achten. Ein Vergleich lohnt.
Ganzjährig mangelt es den Fußballplätzen in großen Stadien an Licht. Die Sonnen- oder UV-Strahlen sind für den Stoffaufbau allerdings elementar. Aus diesem Grund müssen die Profis unter den Greenkeepern nachhelfen. Das sogenannte „Rasensolarium“ zählt in vielen Stadien mittlerweile zum festen Bestandteil. Das künstliche, gold-gelbe Licht erzeugt eine photosynthetische Strahlung und ersetzt somit weitgehend die Wirkung der Sonne. Allerdings läuft das System in den Herbst- und Wintermonaten fast rund um die Uhr. Nur so erzielt es die gewünschten Ergebnisse. Weitere Konstruktionen sind von Verein zu Verein unterschiedlich. So kann Schalke sein Feld aus dem Stadion fahren und erhält damit auf elegante Art und Weise ein natürliches Resultat. Große Ventilatoren trocknen beispielsweise in Hamburg die Grasnarbe ab, um Schimmelbefall aus dem Weg zu gehen.
Das künstliche UV-Licht kommt an vielen Spielorten mit einem ähnlichen Modul zum Einsatz. Dieses überspannt die gesamte Spielfeldbreite und die Lampen liefern das notwendige Licht an den Boden. Das System bewegt sich innerhalb mehrerer Stunden und nahezu pausenlos von Torauslinie zu Torauslinie. Trotz aller Pflegemaßnahmen setzt sich die Natur manchmal doch durch. Beste Gerätschaften und Fachleute können vertrocknete Bereiche auf dem Fußballrasen nicht verhindern. Was dann? Ein sofortiger Austausch würde das Budget übersteigen. Unmittelbar vor Spieltagen schrecken die Platzwarte gelegentlich nicht vor „Mogelpackungen“ zurück. Die krankhaften Stellen werden mit einer grünen Farbe angesprüht und schon schaut es für den Zuschauer wie ein saftiger Rasen aus.
Derartige Handlungen bedarf es bei Amateurvereinen nicht. Dennoch bevorzugen auch Hobbyfußballer einen „weichen Teppich“ aus gesundem Rasen statt einer Oberfläche, die einer Mondlandschaft ähnelt. Aus diesem Grund sollten Hobby-Greenkeeper das Ein-mal-eins der Rasenpflege beherrschen. Spezialaktionen hinsichtlich Licht- oder Windzufuhr sind trotz der dunkleren Jahreszeiten nicht nötig. Vielmehr sind die richtigen Maßnahmen wie die passende Düngung einzuhalten, um den Sportplatz winterfest zu machen. Übrigens empfiehlt die Fachwelt im September Neuanlagen. Der Boden hat in diesem Monat noch die Sommerwärme gespeichert und damit können die jungen Grashalme ideal keimen.