Der „Sportplatzprofi“ legt sowohl Fußballrasen als auch Reitplätze an. Geschäftsführer Rudi Söder gibt Interessantes aus seinem riesigen Erfahrungsschatz preis. Dabei kommt Einiges an die Oberfläche, aber auch den wichtigen Untergrund nimmt der Fachmann unter die Lupe. Weniger die Antwort auf die Frage, warum die Banane krumm ist. Vielmehr die Erklärung, warum der Sportplatz schief ist. 

Frage: Gibt es Parallelen beim Neubau von einem Fußballplatz zu einer Reitanlage?

Rudi Söder: „Der Unterbau ist aufgrund des Wasserablaufes bei beiden Anlagen von einem leichten Gefälle geprägt. Das menschliche Auge sieht allerdings maximal bei älteren Fußballplätzen die Schieflage. 0,8% beträgt der ungefähre Höhenunterschied von einer Seitenlinie zur gegenüberliegenden. Das macht also durchaus bis zu 40 Zentimeter Gefälle aus. Nur mit diesem Trick arbeitet die Drainage in vollem Umfang und die Wasserbeseitigung von der Oberfläche nach Starkregen funktioniert. Eine Drainage ist ebenso ein Bestandteil im Untergrund eines Reitplatzes.“

Welche Unterschiede gibt es beim Aufbau von Fußball- und Reitplätzen?

„Beide Flächen haben mehrere Schichten unter der Tragfläche. Diese unterscheiden sich natürlich. Unter der Rasentragschicht eines Fußballplatzes befinden sich Erdreich und Humusschichten. Der Aufbau eines Reitareals ist geprägt von Schotterschichten. Die Neuanlage von Rasengeläufen erstreckt sich auf den Zeitraum Frühling bis Herbst. Einerseits sollte der Boden wegen der Verdichtung und möglichen Beschädigungen relativ trocken sein, andererseits macht die Ansaat in dieser Phase am meisten Sinn. In diesen Monaten errichten wir auch neue Reitplätze.“

Wie läuft eine Konzeption ab? Wer sind generell die Teilnehmer?

„Am Ende sieht jeder den Rasen oder den Sand auf den Plätzen. Das Herzstück eines Sport- oder Reitplatzes ist jedoch der Unterbau. Der ist dem Auge natürlich nicht zugänglich. Aus diesem Grund bringen wir zur Besprechung mit den Vereinen Modelle zur plastischen Veranschaulichung mit. Grundsätzlich gilt: Nur so gut wie der Unterbau ist, so gut ist auf Sicht auch die benutzte Oberfläche. Meistens nehmen Vorstände oder Platzwarte an dieser Informationsrunde teil. Selbstverständlich beraten wir die Interessenten, aber gehen so gut wie möglich auch auf individuelle Wünsche ein. Unsere Beratung ist kostenlos. Natürlich benötigt es in der Folge noch Architekten und Planungsbüros, die Geld verlangen. Allerdings setzen diese meist unsere Empfehlungen um.“

Was ist für eine Konzeption unerlässlich?

„Die Grundvoraussetzung für den Bau eines Sport- oder Reitplatzes ist natürlich die behördliche Zustimmung. Ohne Einwilligung starten wir in der Praxis nicht. Allerdings ist die theoretische Planung dem vorgelagert und umfasst manchmal etwa fünf bis sechs Jahre. Zudem arbeiten wir in dieser Phase oftmals Hand in Hand mit den Ämtern. Meistens gibt es keine Kollisionen, zumal wir die Bestimmungen kennen. Bei der Standortwahl ist zum Beispiel die Anbindung zum öffentlichen Straßennetz oder die korrekte Ausrichtung von Flutlichtmasten zu beachten. Gelegentlich ist deshalb eine geringe Anpassung der Ausrichtung des Platzes notwendig.“

Bild oben: J. und R. Söder GbR (Sportplatzprofi)