Der erste Teil dieser Serie behandelte Optimierungsmöglichkeiten hinsichtlich der Platzpflege. Hier können Trainer, Spieler und Greenkeeper ihren Teil dazu beitragen, Verletzungen aufgrund von schlechten Bodenverhältnissen zu reduzieren. In zweiten Teil geht es nun um Rahmenbedingungen, die nicht in direktem Zusammenhang mit der Bodenoberfläche stehen. Allerdings bringt die Beachtung einiger wichtiger Regeln mehr Sicherheit auf das Sportgelände. Auch diese Tipps sind der Broschüre „Fußballplätze sicher nutzen“ von der gesetzlichen Unfallversicherung VBG entnommen.

Die etwas älteren Leser können sich an den Horrorunfall des damaligen Profis Ditmar Jakobs sicherlich noch erinnern. Der Spieler des Hamburger SV verhinderte am 20. September 1989 mit einer spektakulären Rettungstat im Nord-Derby gegen SV Werder Bremen ein Gegentor. Der Ball flog Richtung verwaistes HSV-Gehäuse, doch Jakobs kratzte ihn per Tackling von der Linie. Im Anschluss bohrte sich ein Karabinerhaken vom Tornetz in seinen Rücken. Nach unendlichen zwanzig Minuten befreite ein Arzt den Abwehrspieler durch einen Schnitt mit dem Skalpell. Es ging für Jakobs direkt ins Krankenhaus. Der Unglücksrabe beklagt heute noch Spätfolgen dieses Unfalls. Wenn die Sicherheitsstandards bei Toren nicht eingehalten werden, dann bestehen immer und überall Verletzungsrisiken. Deshalb sollte den Herstellerhinweisen unbedingt Folge geleistet werden. Haken dürfen beispielsweise nicht aus der Erde herausragen. Netzaufhängungen müssen geprüft sein. Oftmals sind sie mit einer Diebstahlsicherung versehen. Ein gängiges Konzept ist die Einbettung der Torpfosten in Bodenhülsen. Diese verhindern auf elegante Art und Weise ein Umkippen. Alternativ muss das Gehäuse zum Beispiel mittels eines Gegengewichts zwingend gesichert werden.

Das Regelwerk schreibt vor, dass um das Spielfeld herum ein „hindernisfreier Raum“ angelegt ist. Die Mindestvorgaben sind ein Meter Breite an den Längsseiten und zwei Meter an den Torauslinien. Allerdings ist die Empfehlung, diese Maße auf zwei bzw. drei Meter auszuweiten. Diese Zone muss nicht zwingend aus demselben Belag wie das Fußballfeld bestehen. Allerdings dürfen keine Schwellen wie Ersatzbänke, Flutlichtmasten, Hydranten oder Stolperfallen wie Schächte oder Abläufe vorhanden sein.

Ballfangzäune sollen ihrerseits für Sicherheit sorgen. Natürlich gewährleisten sie bis zu ihrer Höhe den Luxus, nicht ständig den Ball holen zu müssen. Allerdings gibt es je nach Örtlichkeiten sogar die Notwendigkeit, eine künstliche Barriere zu errichten. Wenn beispielsweise in direkter Nachbarschaft eine Verkehrsstraße verläuft. In diesem Fall bleibt kein Spielraum zur Installation eines Ballfangzauns. Doch selbst das Objekt könnte bei unsachgemäßer Anbringung wieder zur Gefahr mutieren. Aus diesem Grund sind verschiedene Vorgaben einzuhalten. Empfohlen wird eine Höhe von mindestens sechs Metern an der Hauptseite und vier Metern an den Seitenteilen. Natürlich spielt der Abstand vom Platz eine entscheidende Rolle. Zudem sollen die Zäune natürlich kein Anziehungspunkt für „Kletterfreunde“ sein. Dies kann durch kleinteilige Geflechte erreicht werden. Durch die exponierte Lage muss außerdem die Prüfung eines Blitzschutzes durchlaufen werden. Je nach Standort muss bei starkem Wind die Lärmerzeugung beurteilt werden. Also jede Menge Faktoren sind zu beachten. Jeder Trainer würde seinen Stürmern aber empfehlen, als Ballfangnetz das Tornetz zu benutzen. Damit bleibt das Spielgerät erfolgreich auf dem Spielfeld.

Foto oben: Florian Geiger