Der sportliche Werdegang von Frank Faulhaber ist imponierend. Zunächst „graste“ er unzählige Vereine ab, bevor er seit vielen Jahren „sesshaft“ wurde. Der 50-Jährige berichtet aus einem großen Fundus. 90 Minuten „elf gegen elf“ hat für den Coach nur einen kleinen Anteil an der Faszination Fußball und Vereinsleben. Faulhaber verrät sogar Berührungspunkte zum Profibereich mit einem sehr außergewöhnlichen Vorkommnis. 

Frank Faulhaber durchlief in der Jugend alle Mannschaften in Margetshöchheim. Die Stationen im Herrenbereich reihen sich wie eine Perlenkette aneinander: Zellingen, Karlstadt, Heidingsfeld, Kickers Würzburg, Lengfeld, Kickers Würzburg, Waldbüttelbrunn, Kickers Würzburg, Post SV Sieboldshöhe, Kickers Würzburg. Der letzte Wechsel verlief „automatisiert“, denn die Kickers übernahmen den Post SV Sieboldshöhe. Somit ist der Trainer schon seit elf Jahren auf dem Hubland als Spieler und Übungsleiter aktiv. Irgendwie schloss sich ein kleiner Kreis. Im Jahre 2004 schnupperte Faulhaber bei den Kickers Würzburg ins Trainergeschäft hinein, heute steht er wieder als Coach der „Rothosen-Reserve“ an der Seitenlinie. „Ich ging damals nach Lengfeld, um meinen Freund Christian Grönert im Trainerteam zu unterstützen. Diese Entscheidung traf ich nicht gegen die Kickers, sondern für meinen Kumpel“, verrät der Beamte.

Viele Fußballspieler und -trainer blicken auf eine bewegte Laufbahn zurück. In Faulhabers Fall ist das Wort „bewegt“ die Untertreibung schlechthin. Sage und schreibe auf sechs Aufstiege und sieben Abstiege blickt der 50-Jährige zurück. Eine „normale“ Runde kommt für ihn kaum in die Tüte. „Natürlich waren klasse Erfolge und Erlebnisse darunter, aber auch Niederlagen gehören zum Fußball dazu“, fasst der Coach in Kürze zusammen. Abseits des Ligaalltages berichtet er allerdings über weitere Highlights: „In Heidingsfeld trainierte mich Ex-Profi Dieter Eckstein. Von ihm konnte jeder unheimlich viel lernen. Außerdem trafen wir in einem Testspiel auf den 1. FC Nürnberg. Eine delikate Situation ergab sich jedoch im Freundschaftsspiel gegen TSV 1860 München. Ich grätschte Profi Roman Tyce an der Seitenlinie unglücklich etwas um. Was mir deren Trainer Werner Lorant daraufhin alles an den Kopf schmiss, ist nicht druckreif.“

Interessiert nahm Faulhaber die steile Entwicklung der TSG 1899 Hoffenheim wahr. Aus diesem Grund ist er über viele Jahre dort bereits Mitglied. Zwei Dauerkarten gab der positiv „Fußballverrückte“ mittlerweile zurück. Grund ist der zeitliche Engpass aufgrund der eigenen Aufgaben im Amateurbereich. Hier möchte der „Tausendsassa“ nämlich mit den „kleinen Kickers“ eine gute Rolle in der Kreisklasse 1 Würzburg spielen. Faulhaber ist sich für die Entwicklung des Vereins nämlich auch nicht für Arbeiten abseits des Fußballplatzes zu schade. Das nimmt viel Zeit in Anspruch. Eines hat sich für ihn von damals bis heute jedoch nicht geändert: „Es gibt nichts Schöneres als einen satten, grünen Fußballplatz. Das i-Tüpfelchen ist eine kleine Bewässerung vor dem Spiel. Naturrasen ist der Ursprung des Fußballs und darauf macht es weiterhin am meisten Spaß.“

Foto oben: Alexander Rausch