Sascha Spanheimer ist im regionalen Fußballgeschäft ein „alter Hase“. Seit vier Jahren bekleidet er Trainerämter bei verschiedenen Vereinen. Sehr unterschiedlich waren auch die Bodenbeschaffenheiten der Fußballplätze, auf denen der Übungsleiter bereits kickte. An seiner neuen Wirkungsstätte kommt aktuell ein Untergrund hinzu. Spanheimer blickt für den Sportplatzprofi in die Vergangenheit und plaudert aus dem Nähkästchen. 

In seiner noch jungen Trainerlaufbahn macht der Übungsleiter zwei Erfolge als persönliche „Highlights“ aus. Der Doppel-Aufstieg mit der Ersten und Zweiten Mannschaft des TSV Gerbrunn sowie der vierte Platz mit den U-19-Junioren der JFG Süd-West Würzburg. Insbesondere mit den Erfolgen in Gerbrunn habe im Vorfeld niemand gerechnet. Selbst schnürte Spanheimer in der Jugend sieben Jahre beim großen Würzburger FV seine Fußballschuhe. Nach den Stationen in Waldbüttelbrunn (Kreisliga), Erlenbach (Bezirksliga) und Greußenheim kickte der Abwehrspieler vier Jahre beim TSV Gerbrunn.

Damals war Gerbrunn aufgrund seines Rotgrand-Platzes ein gefürchtetes Pflaster. Der Hartplatz bestand aus Asche und Schlacke. Der damalige Spieler erinnert sich gut: „Grundsätzlich war es kein Vergnügen, auf dem Geläuf zu trainieren und spielen. Durch fehlende Pflegemaßnahmen war sein Zustand besonders unangenehm. Allerdings hatte er auch positive Seiten. So brachten wir oftmals spielerisch bessere Mannschaften zum Verzweifeln. Top-Teams gingen bei uns nicht selten als Verlierer vom Platz.“ In „normalen“ Zeiten wünscht sich ein Fußballer laut Spanheimer einen satten, grünen Rasen. Aus diesem Grund hatte der Familienvater in diesen Phasen nichts gegen Auswärtsspiele einzuwenden. Bei schlechtem Wetter sah die Welt allerdings wieder etwas anders aus. „Wir konnten unseren Hartplatz länger strapazieren, als andere Vereine ihre Rasenfelder. Wenn viele Teams auf der Straße joggen gingen, dann konnten wir noch mit Ball trainieren“, gewinnt der Trainer einen zweiten Vorteil ab.

Nun heuerte Spanheimer beim Kreisligisten TSG Estenfeld an. Der Kontakt sei durch den Abteilungsleiter André Breunig zustande gekommen. Dieser stellte die Philosophie des Vereins für die nächsten Jahre vor, der Trainer fand viele Parallelen zu seiner. Somit einigten sich beide Seiten auf eine Zusammenarbeit. Die Mannschaft sei in den vergangenen Jahren durch Spanheimers Vorgänger Joachim Deckert und Harald Hippacher gewachsen. Das Ende der Fahnenstange wäre allerdings noch lange nicht erreicht, denn das Team hat einen jungen Altersdurchschnitt. Im Hinblick auf die Konkurrenz vertritt Spanheimer einen klaren Standpunkt: „Die Liga hat im Vergleich zur Vorsaison deutlich an Qualität gewonnen. Außerdem gilt das ungeschriebene Fußballgesetz, dass das zweite Jahr eines Aufsteigers das schwierigste ist. Aus diesen Gründen genießt der Klassenerhalt für uns natürlich oberste Priorität.“ Als schmerzhaften Abgang verlor die TSG ihren absoluten Ballermann Sven Burkard zum Landesligisten TG Höchberg. Er hinterlässt eine große Lücke und ist wohl kaum zu ersetzen.

Mit den ersten Eindrücken zeigt sich der Übungsleiter sehr zufrieden. Insbesondere die Trainingsbeteiligung sei hervorragend. Und dann wäre da noch der Kunstrasenplatz. Mit diesem hat sich Spanheimer schon angefreundet: „Das ist ähnlich wie in Gerbrunn. Er macht in ‚Schlecht-Wetter-Zeiten‘ absolut Sinn. Ansonsten werden wir ihn nur im Notfall benutzen. Zuletzt mussten wir wegen einem Turnier ausweichen. Da glühten den Spielern die Sohlen. Ich halte auch nicht viel davon, aus taktischen Gründen auf den künstlichen Rasen auszuweichen.“ Vor allem lobt der Coach die Arbeit der zwei Estenfelder Rasenpfleger. Mit Michael Strauß führten wir vor einiger Zeit bereits ein Interview.

Foto oben: Alexander Rausch