Im dritten Teil dieser Serie ging es um die Anziehung von Besuchern. Den Zuschauern soll während ihrem Aufenthalt etwas geboten und angeboten werden. Dieser Artikel handelt streng genommen vom Gegenteil. Es geht um „ungeliebte Gäste“, wobei damit weniger Menschen gemeint sind. Erneut bringt Profi Christian Oppel Licht ins Dunkel. 

Die Würzburger Vereine FT Würzburg und SV Heidingsfeld wissen ein Lied davon zu singen: Schweine trieben auf ihren Fußballplätzen ihr Unwesen und sorgten damit für die Einstellung des Trainings- und Spielbetriebs. Aufwendige Nacharbeiten waren die Folge. Selbst vor einem zwei Meter breiten Grünstreifen machten die Tiere neben einem Trainingsplatz der Würzburger Kickers am Waldfriedhof keinen Halt. Natürlich rät Christian Oppel zur Prophylaxe statt zu aufwendigen Nacharbeiten. Doch wie schauen wirksame Vorkehrungen aus? „Gegen eine stabile Umzäunung kommen Wildschweine nicht an. Aber teilweise bedienten sich die Tiere einem „Türöffner“ in Form ihrer Schnauze, indem sie die Zäune anhoben. Deshalb muss die Konstruktion gut durchdacht sein, denn selbst kleine Löcher benutzen sie als Eintritt.“ Natürlich reduziert sich das Risiko bei Vereinen in Wohngebieten auf nahezu null Prozent. Allerdings erleben gefährdete Klubs immer wieder ihr blaues Wunder.

 Auch als Schutz vor Hasen wirkt eine Zaun Wunder. Die Nager lachen sich vor einer auf Erde errichteten Barriere allerdings schlapp, weil sie einfach ihren „Tunnel-Modus“ anschalten. Deshalb sollte ein Zaun immer auf Beton stehen. Eine weitere Episode des Profis veranschaulicht weitere Schwachstellen: „In der Feggrube meinten wir, eine Hasenplage durch Umzäunung in den Griff bekommen zu haben. Doch dem war nicht so und deshalb legten wir uns sogar nachts auf die Lauer. Der Rätsels Lösung waren einige Türen im Zaun, welche die Verantwortlichen immer wieder mal offenließen. Dann nützt natürlich das beste Hindernis nichts.“

 Als „ungeliebte Eindringlinge“ können auch alle Gewächse bezeichnet werden, die einem Fußballrasen seinen Platz streitig machen. Samenflug und die damit verbundene Ausdehnung von Wildkräutern kann kaum im Keim erstickt werden. Aus diesem Grund ist eine gewisser Pflegeaufwand für den Platzwart notwendig. Die effektivste Methode bleibt trotz vieler Maschinen das manuelle Zupfen. Das Hauptgesetz der Natur lautet: Der Stärkere setzt sich durch. Deshalb wachsen Wildkräuter auch schneller als Rasen, was eine Nachpflege unvermeidbar macht. Vertikutieren oder Aerifizieren sind in diesem Zusammenhang die für den Platz wohltuenden Schlagwörter.

 „Wo kein Kläger, da kein Richter“, stellt Oppel immer wieder fest. Oftmals begäben sich Vereine unnötigerweise auf rechtlich sehr dünnes Eis. Fußballplätze und das angrenzende Gelände sind insbesondere für Kinder Anziehungspunkte. Nicht nur, wenn sie unter Beobachtung stehen. Der Experte rät deshalb dazu, sich rechtlich weitgehend abzusichern. Schilder wie „Betreten auf eigene Gefahr“ oder „Eltern haften für Ihre Kinder“ könnten das Pendel im Fall der Fälle vor dem Gericht zugunsten der Vereine ausschlagen lassen. Trotz der Vermeidung von Gefahrenstellen oder Abschaffung von giftigen Beerengewächsen kann immer etwas passieren. Grundsätzlich gelten Kinder natürlich nicht als „ungebetene Gäste“, aber die gesetzlichen Rahmenbedingungen sollten beachtet werden.

Foto oben: Christian Oppel