Herbert Hoch ist ein Praktiker. Der 54-Jährige packt lieber an, als irgendwelche Akten zu quälen. Deshalb ist er beim Sportplatzprofi zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Er fühlt sich dort wohl und der Familienbetrieb kann sich auf eine gute Arbeitskraft verlassen. Keine schlechte Kombination. Nebenbei sind Humor und Zufriedenheit zwei wichtige Zutaten in Hochs Alltag. Für den Bad Neustädter bedeutet der Job bei seinem Arbeitgeber mehr als nur Geld verdienen.

Frage: Herr Hoch. Seit wann arbeiten Sie beim Sportplatzprofi? Welches sind ihre Haupttätigkeiten?

Herbert Hoch: „Seit 01.08.2017 bin ich angestellt. Wir bauen und legen Reitplätze an. Zudem sanieren wir sie. Dasselbe gilt für Fußballfelder. Diese düngen und vertikutieren wir. Soweit es meine Kenntnisse zulassen, führe ich Reparaturen in der Werkstatt aus. Durch unseren großen Fuhrpark und die zahlreichen Maschinen gibt es immer etwas zu tun.“

Was bereitet ihnen in ihrem Job besonders Freude?

„Der Umgang mit Leuten macht mir sehr viel Spaß. Zudem die handwerklichen Tätigkeiten und die Arbeitszeit in der Natur. Für einen Beruf im Büro bin ich nicht geboren.“

Haben Sie einen Witz auf Lager, der zu Ihrem Beruf passt?

„Ein Reifen von einem Radlader verlor immer mehr Luft. Bei genauerer Betrachtung war eine Spax dafür verantwortlich. Dann meinte ich, dass wir die rausziehen und eine größere einsetzen sollen. Weil die größere dann vielleicht das komplette Loch abdichtet.“

Wie schauen ihre Freizeitbeschäftigungen aus?

„Ich habe eine kleine Hasenzucht. Ansonsten ‚gartel’ ich gerne. In diesem Reich grille ich auch mit Vorliebe. Neben dem normalen Fleisch wie Steaks oder Bratwürste bereite ich oftmals Gänse oder Enten für das Sonntagsmahl auf meinem Kugelgrill zu. Ansonsten löse ich gerne Sudoko und lese täglich Bücher oder Zeitschriften. Körperlich halte ich mich fit, indem ich im Wald Holz mache. Einerseits hat meine Frau einen kleinen Waldabschnitt mit in die Ehe gebracht. Ich nenne es liebevoll ‚Mitgiftwald’. Andererseits habe ich zusätzlich etwas Wald gekauft.“

Was bringt Sie auf die Palme?

„Die Deutsche Politik entspricht für mich einer ‚neuen kommunistischen Weltordnung’. Damit kann ich mich nicht mehr identifizieren. Zudem ärgern mich die Ungerechtigkeiten im Lohnsektor. Mein Sohn hat kürzlich bei der Firma Siemens ausgelernt und verdient in der Industrie im Vergleich zum Handwerk sehr viel. Vollbeschäftigte im Bäckerhandwerk und Friseurgewerbe kommen mit dem Mindestlohn gerade so über die Runden. Auf der anderen Seite distanziere ich mich von der deutschen Landwirtschaft. Die machen sich aus meiner Sicht bedürftiger als sie tatsächlich sind. Hier habe ich auch meine Mitgliedschaft gekündigt.“

Mit was kann man Ihnen eine Freude bereiten?

„Über Lindt-Pralinen an Weihnachten freue ich mich. Anerkennung für geleistete Arbeit ist für mich sehr wichtig. Allerdings bin ich auch für Kritik empfänglich. Offene und faire Gespräche gehören zu einem guten Arbeitsverhältnis dazu. Mein Ziel ist immer, Zufriedenheit auszustrahlen. Mein Motto: ‚Die Maximierung kleiner Glückseligkeiten.’ Für mich ist nicht der große, einmalige Lottogewinn das Ziel. Das Leben besteht jeden Tag aus vielen schönen Facetten.“

 Wie ist es aus Ihrer Sicht um den Nachwuchs bestellt?

„Ich gebe gerne mein Wissen an die nächste Generation weiter. Jeder kann vom anderen lernen. Ich gebe aber nicht meine Erfahrung weiter. Denn Erfahrungen muss jeder selbst sammeln. Als Beispiel nehme ich immer gerne meine zwei Söhne. Beiden sagte ich in jungen Jahren, dass der Grill heiß ist. Beide langten ihn trotzdem an. Diese schmerzliche Erfahrung mussten sie selbst machen. Daraus haben sie ihre Schlüsse gezogen und gelernt.“

Viele Dank für das Interview!